"Verstehen, aber nicht einverstanden sein" Reiner Gall

"Verstehen, aber nicht einverstanden sein" Reiner Gall

Die Konfrontative Pädagogik existiert seit über 20 Jahren und hat sich insbesondere in der Arbeit mit aggressiven sowie stark auffälligen Jugendlichen und jungen Erwachsenen etabliert. Sie ist dabei, sich von einem „Dauergast“ zu einem integralen und unverzichtbaren Bestandteil des sozialpädagogischen Handlungsrepertoires zu entwickeln. 

Anti-Aggressivitätstrainings und Coolnesstrainings werden häufig aufgrund ihrer konfrontativen Bestandteile unter dem Begriff „Konfrontative Pädagogik“ zusammengefasst. Dieser Begriff beschreibt einen sozialpädagogischen Handlungsansatz sowie eine methodische Vorgehensweise, die auf demokratischen Prinzipien basiert und darauf abzielt, die Selbstverantwortung der Teilnehmenden zu fördern. Die Konfrontation stellt dabei eine von vielen möglichen Interventionsformen dar. 

Hinter diesem Handlungsansatz steht die Überzeugung der intervenierenden Pädagogen, dass Missachtung oder Störung sozialer und kommunikativer Gruppenbeziehungen sowie Verletzungen individueller Freiheitsrechte oder der Unversehrtheit anderer Personen nicht hingenommen werden dürfen. Stattdessen werden Regelverletzer möglichst schnell und direkt mit ihrer Handlung sowie mit den betroffenen Personen konfrontiert. Gleichzeitig ist es wichtig, die regelverletzende Person innerhalb der pädagogischen Beziehung ernst zu nehmen und mit Respekt zu behandeln. Konfrontative Elemente passen sowohl in einen demokratisch-partizipativen als auch in einen autoritativen Erziehungsrahmen, während ihre Anwendung im Rahmen eines Laisser-faire-Ansatzes schwer umsetzbar ist.

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